Geschichte der Privilegierten Schützengesellschaft Hirschfelde 1529.e.V
Die Gründung geht weit in die graue Vorzeit zurück. Die Überlieferung sagt, dass bereits im Jahre 1529 ein Schießen in Hirschfelde abgehalten wurde.
1646 zählte die Gesellschaft 10 Mitglieder.
Seit 1659 wurden in Hirschfelde zwei Schießen abgehalten, ein Pfingst-und ein Nachtschießen. Es stellten sich bei diesen Schießen verschiedene Streitigkeiten ein, und die Zittauer Schützen wurden als Schiedsrichter eingesetzt deren Urteil Folge geleistet werden musste. Es würde auch in dem selben Jahr eine Schießordnung vom Rate der Stadt Zittau vorgeschlagen, die erstmals 1672 zur Geltung kam.
1668 stifteten die ältesten Schützen eine schwarz und gelbe Fahne.
1669 wurde ein neues Schießhaus gebaut. Da der Schießstand sich aber zwischen den Häusern befand und das zu gefährlich war, wurde dann 1817 am Lehdeberg ein neues Schießhaus gebaut.
1736 war eines der traurigsten Jahre für die Gesellschaft. Es kamen durch einen Brand am 2. März hier 17 Schützen um all ihr Hab und Gut, sowie verbrannten alle der Gesellschaft gehöhrenden Kostbarkeiten.
1764 wurde vom damaligen Bürgermeister Gottlob Appelt eine Fahne gestiftet und eingeweiht. Sie zeigte auf gelber und weißer Seide einen springenden Hirsch im Rautenkranz
1784 stiftete der Schütze Schlegel eine Standarte sowie eine Krone.
1795 wurde wieder eine neue Fahne der Gesellschaft übergeben.
1801 wurde zur Jahrhundertwende ein Jahrhundertschießen abgehalten.
1823 zählte die Gesellschaft 72 Mitglieder.
Zum Pfingstschießen 1845 wurden zwei Fahnen vom Schützenältesten Gottlieb Zschirnt gestiftet und mit einer Rede des damaligen Hauptmann Schicht auf dem Markt eingeweiht.
1854 uniformierten sich die Mitglieder
9. Nov.1865 erschoss der Schütze Engelmann den Schützen Schröter. Als die Scheibe von Engelmann klemmte und er ihm vor das Gewehr sprang, schoss er ihm in den Kopf.
1875 wurde das Pfingstschießen, das Neben- und Bartholomäus- oder Nachtschießen zum Hauptschießen.
9. Aug.1885 wurden zwei Fahnen im Beisein von 26 Schützengesellschaften und vom damaligen Pfarrer Jäckel geweiht. Diese existierten bis zur Auflösung.
1889 zählte die Gesellschaft 51 Mitglieder, da aber ein Jahr später eine neue Uniform eingeführt wurde, stieg die Mitgliederzahl auf 100.
Um das Jahr 1900 kam es zum vollständigen Wegfall des Pfingstschießens.
Von 1914-1918 fiel das Schießen wegen des 1. Weltkrieges aus.
1930 ist eine Abteilung der Kleinkaliberschützen gegründet worden und erhielt 1932 einen eigenen Stand.
1933 zählte die Gesellschaft 105 Mitglieder.
Bemerkt sei hier noch etwas über die wertvollen Geschmeide. Die Gesellschaft besaß 3 Geschmeide, diese sind erstmalig 1926 in Gebrauch genommen worden.
Am Königsgeschmeide hingen 57 Anhänger, am Marschall-Geschmeide hingen 37 Anhänger und 2 Münzen, am Bierkönigs-Geschmeide 1 Anhänger und 36 Münzen. Die Münzen stammten aus dem 15. 16. Und 17. Jahrhundert.
Leider fehlen bis 1843 sämtliche Unterlagen. Ab 1843-1945 existieren noch Schriftstücke wie Kassenbücher, Rechnungen, Genehmigungen, Einladungen, Zeitungen etc.
Es gibt in Hirschfelde noch vereinzelt Schützenscheiben. Ich selber besitze 2 Medaillen von 1885, die ich über das Internet ersteigerte. Ich denke und hoffe, dass noch einige Sachen der Schützengesellschaft zum Vorschein kommen und uns zum Ausleihen bzw. der Schützengesellschaft zur Verfügung gestellt werden.
Am 16.11.2012 fand nun die Wiedergründung der priv. Schützengesellschaft 1529 e.V. mit 9. Mitgliedern und 2. Interessenten statt.
Ich bzw. Wir würden uns sehr freuen, dieses Jahr weitere neue Mitglieder begrüßen zu dürfen, um die alte Tradition neu aufblühen zu lassen.